Zwei Jahrzehnte für Integration und Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in Sachsen-Anhalt

Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt begeht 20. Jahrestag seiner Gründung

Mit einer Festveranstaltung begeht der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt am 4. November sein 20-jähriges Bestehen. Die Veranstaltung findet ab 14 Uhr im Magdeburger Gesellschaftshaus statt.

Der seit der Verbandsgründung am 3. November 1990 amtierende, inzwischen viermal im Amt bestätigte Verbandsvorsitzende Hans-Joachim Krahl wird dazu zahlreiche langjährige Mitglieder und viele Gäste begrüßen. Sein Kommen zugesagt hat auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer.

Am 3. November 1990 hatten sich 78 Delegierte aus den beiden früheren Bezirksorganisationen Halle und Magdeburg des Blinden- und Sehschwachenverbandes getroffen, um einen neuen Landesverband der Blinden und Sehbehinderten aus der Taufe zu heben, eine zeitgemäße Satzung zu beschließen und einen Vorstand zu wählen.

Seitdem vertritt der Verband die Interessen von rund 35.000 betroffenen Sachsen-Anhaltern, darunter mehr als 4.000 Blinde und ca. 10.000 Sehbehinderte ab einem Grad der Behinderung von 50.

In den 20 Jahren seines Bestehens hat der Verband stabile Strukturen und Einrichtungen zur Beratung und Betreuung seiner Mitglieder, weiterer Betroffener und ihrer Angehörigen geschaffen. So entstanden drei regionale Beratungsstellen, ein Ferienobjekt für Blinde und Sehbehinderte in Wernigerode, und mit der Blindenförderungswerk Sachsen-Anhalt gGmbH ein Träger von Altenpflegeheimen und betreuten Wohnangeboten.

Die Mitglieder sind nach mehreren Strukturreformen in vier Bezirksgruppen tätig, die wiederum aus ca. 100 örtlichen Selbsthilfegruppen bestehen. Die Verbandsarbeit wird vorrangig von ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet, von denen die meisten selbst blind oder sehbehindert sind. Im Verband arbeiten mehrere Fachgruppen und Arbeitskreise zu Themen wie Büroberufe, Masseure und Physiotherapeuten, Blindenführhund, barrierefreie Umwelt- und Verkehrsraumgestaltung, Frauenarbeit und Sehbehindertenprobleme.

Enge Kontakte bestehen zum Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Sachsen-Anhalt und zum Berufsförderungswerk Halle gGmbH, bei dem der BSVSA Gesellschafter ist.

In den beiden Jahrzehnten seit 1990 wurden 7 Verbandsmitglieder für herausragende ehrenamtliche Arbeit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt, darunter 2002 auch der Verbandsvorsitzende Hans-Joachim Krahl.

Der Verband verlieh seinerseits seinen 1995 gestifteten Ehrenpreis an 8 Persönlichkeiten, die sich aus seiner Sicht besonders um die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen verdient gemacht hatten. Zu den Preisträgern gehören u.a. der damalige Landtagspräsident Dr. Klaus Keitel, die frühere Gesundheits- und Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe und der frühere Wernigeröder Oberbürgermeister Ludwig Hoffmann.

Der Blinden- und Sehbehinderten-Verband sieht seine Aufgaben neben der umfassenden Beratung und Betreuung blinder und sehbehinderter Menschen in Sachsen-Anhalt vor allem in der Aufklärung der Politik und der Öffentlichkeit über die Lage der Betroffenen, ihre Probleme und Bedürfnisse. Er setzt sich für deren soziale Integration, ihre Rehabilitation in Alltagsfragen und für soziale Nachteilsausgleiche ein. Seit einigen Jahren widmet er sich auch der Beratung von Patienten, die an Augenerkrankungen leiden.

Für seine Mitglieder gibt er seit 1991 monatlich eine Hörzeitschrift heraus, die unter dem Titel "Sachsen-Anhalt-Magazin" auf einer Audio-CD im sogenannten DAISY-Format erscheint.

Hintergrundinformationen:

Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt e. V. gegr. am 03.11.1990 in Magdeburg
Mitglieder: 1327,
davon 46 % Blinde, 45 % Sehbehinderte, 9 % Fördernde Mitglieder,
65 % der Mitglieder sind weiblich.

Beratungsstellen: Halle, Magdeburg, Stendal

Regionale Untergliederungen:
Bezirksgruppen "West", "Nord", "Elbe-Mulde" (im Osten v. LSA) und "Süd"
und ca. 100 Selbsthilfegruppen vor Ort

Die Blindenförderungswerk Sachsen-Anhalt gGmbH, die der BSV Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem BSV Niedersachsen gegründet hat, unterhält Altenpflegeheime und betreute Wohnstätten in Magdeburg, Dolle, Lostau und Calbe/Saale. sowie die AURA-Pension "Brockenblick" (Ferienobjekt in Wernigerode).

Für seine Mitglieder gibt der Verband eine monatlich erscheinende Hörzeitschrift auf Audio-CD "Sachsen-Anhalt-Magazin" mit drei Regionalteilen heraus.

Der BSV-Sachsen-Anhalt ist Mitglied des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes DBSV (bundesweiter Dachverband) und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes DPWV, Landesverband Sachsen-Anhalt.

Pressekontakt

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Hanns-Eisler-Platz 5
39128 Magdeburg

Telefon: 03 91 - 2 89 62 39
Fax: 03 91 - 2 89 62 34
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